Leseprobe
Prolog
In einer Zeit, bevor die Menschen auf der Erde herrschten, kreisten in dem Sonnensystem, das wir heute so gut kannten nicht nur acht Planeten, sondern zehn.
Die Erde war nicht der einzige Planet der Lebewesen beherbergte, denn es gab noch zwei andere, die in einer Verbindung mit der Erde standen.
Ihre Namen waren Faraley und Dragonier.
Beide Planeten waren bereits weit entwickelt und besaßen menschenähnliche Lebensformen.
Auf Dragonier lebten die Anemanier. Menschenähnliche Lebewesen, die sich in ihre Seelentiere verwandeln konnten und eine Macht besaßen, die sie nutzten, um sich und ihre Artgenossen zu beschützen.
Auf Faraley gab es die Tresalteses. Auch sie waren menschenähnliche Lebewesen, die mit ihren Seelentieren in einer Verbindung standen. Man nannte ihre Seelentiere Faeless. Sie waren ihre Beschützer und begleiteten sie meist in der Form von Drachen durch ihr ganzes Leben.
Alle drei Planeten waren verbunden durch die Masiers; Portale, die sie zu dem anderen Planeten transportierten zu dem sie wollten.
Sie standen in einer dreier Konstellation zueinander. Die Erde drehte sich um sich selbst und um die Sonne. Um die Erde herum drehte sich ihr Mond und regelte die Gezeiten. Doch von der Erde aus konnte man zu jeder Zeit Umrisse zweier gigantischer Planeten erkennen, die noch viel größer waren als die Erde selber.
Sie wanderten mit der Erde Jahr für Jahr um die Sonne.
Faraley drehte sich in entgegengesetzter Richtung der Erde auch um sich selbts, Dragonier stand still. Doch Dragonier hatte die Eigenschaft durch eine fluoreszenzähnliche Flüssigkeit selbst zu leuchten, und so erhellte in der Nacht nicht nur der Mond, angestrahlt von der Sonne und die Sterne die Erde, sondern auch Dragonier, der Planet, der durch sein Lichtspiel ein Muster in die Dunkelheit zeichnete, welches jeden der es sah in seinen Bann zu reißen schien.
Alle Jahre, wenn das Muster Dragoniers am hellsten leuchtete und die Sonne am höchsten stand, trafen sich die Einwohner Dragoniers und Faraleys auf der Erde, tauschte Neuigkeiten und Wissen aus und feierten ihr jährliches Fest.
Doch die Schönheit und der Frieden der drei Planeten sollte nicht lange halten, denn in Mitten der drei Planeten braute sich eine Macht zusammen, die alles drohte in Dunkelheit zu werfen.
Die Tresalteses und die Anemanier spürten diese Dunkelheit und taten ihr bestes sie zu vernichten, doch ihre Macht war zu groß.
Die Erde wurde angegriffen und ihre Lebewesen die zu der Zeit auf ihr wohnten vernichtet. Milliarden von Jahren später wurde dieser Angriff als Meteor identifiziert, der die große Zeit der Dinosaurier ausgelöscht hatte. Doch die Tresalteses und Anemanier wussten, was es wirklich war und sie bekamen Angst.
Sie trafen sich auf Faraley. Wohlwissend, dass sie sich wohl das letzte mal sehen würden, vereinbarten sie die Planeten voneinander zu trennen und somit die Dunkelheit in ihrer Mitte zu zerstören. Durch die Kräfte der Einwohner beider Planeten konnten sie einen neuen Platz im Universum finden und ihr Leben fortsetzen.
Die Erde erholte sich wieder und neue Lebensformen entwickelten sich aus dem Ruin, bis dann die Menschen kamen, unwissend das die Erde nicht allein in dieser Welt stand.
Es schien alles in Ordnung zu sein und so lebten die Planeten weiter, ohne zu wissen, dass bei der Trennung der Planeten die Dunkelheit in drei Teile gerissen wurde und jeweils einer dieser Teile auf den drei Planeten verborgen lag.
Die Menschen auf der Erde nannten sie Nemesis, die Göttin der Zerstörung. Die Anemanier sprachen von dem allumschlingenden Schatten und die Tresalteses von der Finsternis.
Diese Teile der Dunkelheit waren dafür zuständig die Planeten wieder in ihre ursprüngliche Konstellation zu bringen und so kam es immer wieder zu der Öffnung von Portalen und Übergriffen von Dragonier und Faraley auf der Erde.
Es entstanden Mythen und Geschichten, Sagen und Märchen von Drachen und Einhörnern, von Hexen und Vampiren, von Göttern und Teufeln und sie alle hatten ihren Ursprung in der Konstellation der drei Planeten.
Eine von diesen Geschichten sollte die Welt für immer verändern, denn weit, weit weg von der Erde auf Dragonier wurde es langsam dunkel, die Sonne verblasste am Horizont und die Wärme versank mit ihr. Die Dunkelheit betrat den Himmel und die Sterne fingen bereits an mit dem Mond die Nacht zu beleuchten. Ein kühler Lufthauch strich sanft durch die Bäume und weiße Blüten rieselten wie Schnee auf das Gras. Die am Tag tropischen bunten Blumen verdunkelten sich und schaukelten im leichten Wind. Wie auch die Blumen, wiegten sich die großen Bäume, die von langen Lianen umschlungen ihr prächtiges Blätterdach zum Himmel streckten mit. Mit der Nacht, kam auch der Schatten.